Bonding

Nicht jede Geburt verläuft so wie man es sich gewünscht hat.

Manche Mütter empfinden nicht die erwarteten Gefühle und die Bindung ist nicht wie erwartet auf Anhieb vorhanden. Besonders Kaiserschnittmütter oder Mütter von Frühchen vermissen etwas, fühlen sich nicht komplett oder sind von den Geburtserlebnissen sogar traumatisiert.


Es ist nie zu spät für ein Re-Bonding


Man kann diese Nähe nachholen und die Mutter-Kind-Bindung heilen.

Zwei Möglichkeiten möchte ich euch hier aufzeigen:    

Das Bonding-Bad nach Brigitte Meissner


Anleitung: 4 Tropfen Notfall Bachblüten (Rescuetropfen) und

10 ml Wildrosencremebad oder 5 ml Wildrosenöl z.B. von Weleda. Die Mutter liegt mit nackter Brust warm zugedeckt im Bett, geht gedanklich zurück zu ihrem Geburtserlebnis und bekommt, sobald sie signalisiert, dass es für sie gut ist, ihr für wenige Minuten zu Wasser(37°C) gelassenes Kind auf den Bauch gelegt. Beide dürfen nun ganz in Ruhe und ausgiebig kuscheln.

Die Traumalösung kann sehr tränenreich sein, für Mutter sowie Kind. Es ist sehr wichtig das jemand in der Nähe ist und unterstützend zur Seite steht, dabei das Mutter-Kind-Gespann aber auch in ihrerm Re-Bonding nicht stört.

Das Bonding Bad kann so oft wiederholt werden wie man möchte, manchmal reicht einmal nicht aus. Ein Bonding kann auch noch Wochen und Jahre nach einer traumatischen Geburt  nachgeholt werden.

Das känguruhen

 

Eine weitere wundervolle Möglichkeit um Bindung aufzubauen ist das Känguruhen.

Das nackte Baby  wird auf den nackten Oberkörper eines Elternteils gelegt,  zugedeckt mit einer Decke oder auch in einem Tragetuch, wird durch Körperwärme, intensive Berührung, Herzschlag, Geruch und  die ruhige Atmung, die Bindung zwischen Mutter und Kind (oder Vater und Kind) gestärkt. Zudem hat dieser enge Körperkontakt heilsame Kräfte, besonders wichtig für Frühchen, aber auch alle anderen Kinder und Mutter oder Vater profitieren vom Känguruhen.

 

Diese beiden Methoden ersetzen keine Behandlung bei einer postnatalen Depression, können aber unterstützend sein für Mutter und Kind.

Für Betroffene empfehle ich diese Seite.

http://www.schatten-und-licht.de/


 

Ich durfte selber erfahren wie heilsam ein Bonding Bad sein kann.  Zum ersten mal mit meiner Tochter nach einer Kaiserschnittgeburt und dann durfte ich ein Bonding Bad begleiten. Eine ganz besondere Erfahrung.


Gerne begleite ich auch dein Bonding.

 

Diesen tollen Bericht habe ich als Dankeschön bekommen .

 

Endlich schwanger!!!!! Nach drei langen Jahren des Kinderwunsches hat sich unsere Maus endlich angekündigt.

Sehnlichst wartete ich auf den Tag an dem ich die Liebe meines Lebens kennen lernen würde.

9 Monate planen, Namen überlegen, Kinderzimmer einrichten, Vorfreude wie ich sie nur als Kind zu Weihnachten kannte, Träume wie schön es mit ihr wird, wir drei eine Familie….

 

….Blasensprung, Wehen, Aufregung und Angst vor dem was nun auf mich zu kommt. Die grösste Aufgabe bewältigen, die einem jungen Paar gestellt werden kann. Wehen (endlich zu wissen was und wie Wehen sind), den Kraftakt meines Lebens zu haben um meiner Tochter das Leben zu schenken, sie am Ende meiner Kräfte, glücklich und selig endlich bei mir, auf meiner Brust liegen zu haben, sie riechen, fühlen, streicheln und küssen….

So hatte ich mir unsere Geburt vorgestellt.

 

Zwei Tage nach ET beschloss Prof. K. das sie per sectio auf die Welt kommt.

Leider hatten wir die Anforderungen nicht erfüllt, um eine natürliche BEL Geburt zu haben…

Der Termin wurde vereinbart, genau wie beim Zahnarzt, Frisör oder der Kosmetikerin.

Da war sie hin, meine Geburtsromantik. Ganz unvoreingenommen lies ich alles auf mich zu kommen.

Mein Mann nahm sich frei und wir machten uns einen letzten Tag zu zweit. Zusammen mit der unglaublichen Vorfreude auf unser Baby. Wir werden übermorgen Eltern!

 

Sectio war für Donnerstag  9 Uhr geplant, wir sollten um 8 Uhr da sein.

Nervös, angespannt, wahnsinnig aufgeregt und pünktlich waren wir auf Station.

Ich war anscheinend zu früh, die Schwestern wussten nicht das ich schon komme, hatten kein Zimmer, kein Bett, nichts für mich. Während ich auf dem Flur wartete,  wurde wild hin und her telefoniert das ich schon da war. Irgendwann gab es ein Bett und ein Zimmer. Da saßen mein Mann und ich nun und wussten nicht wann es wie weiter geht. Freundlich nach gefragt war die Antwort das gleich jemand käme. Gleich dauerte ca. 30 Minuten.  Das Mädel das nun zu uns kam konnte uns aber auch nichts sagen und so warteten wir weiter…. Dann musste alles ganz schnell gehen: ausziehen, Wertsachen mit nehmen, ins Bett legen und los ging es in den Kreissaal. Dort die Vorbereitungen an mir gingen auch wahnsinnig schnell… Erst war ich viel zu früh, dann viel zu spät dran.

Im OP ging es dem Professor dann auch nicht schnell genug. Zeitlich waren wir nicht mehr im Plan und das wo doch alle so schnell alles an mir angebracht und gespritzt hatten….

Das alles zu schreiben fällt mit sehr schwer – all die Gefühle, die Angst die ich in diesem kalten OP hatte, alles kommt gerade zurück. Wie ich innerhalb von Sekunden auf dem Tisch liegen musste bevor die Narkose wirkt und ich meine Beine nicht mehr spüre, wie ich „gekreuzigt“ fest geschnallt werde, das Tuch hoch gezogen wird, alle sehr geschäftig sind, min Mann jetzt endlich zu mir kommen und sich neben meinen Kopf setzen darf…..

Mein Kreislauf macht mehrmals schlapp, meine Lippen jucken, mein Gesicht spannt, mein Körper ruckelt hin und her und es wird auf mir rum gedrückt….

Der einzige Satz des Professors während der ganzen  Prozedur: „ist doch nen kleines Bröckchen“

Irgendwann sagte die Anästhesistin das mein Baby auf der Welt ist. Ich fragte sofort warum sie nicht schreit. Ihre Antwort: Sie ist gar nicht mehr hier. Schon mit der Hebamme raus. WARUM? Was ist mit meinem Kind? Sie wurde nicht einmal kurz über das Tuch gehalten.

Dann kam sie endlich und wurde mir ans Gesicht gehalten, gefesselt und bewegungsunfähig sah ich nun zum ersten Mal mein so lang ersehntes Baby bevor sie dann den OP mit Hebamme und meinem Mann verließ….

 

Unser Bonding war dann zufällig in dem Kreissaal, den ich mir für die Geburt gewünscht hatte.

Mein Baby wurde mir direkt an die Brust gelegt, die Hebamme quetschte noch meine Brustwarze in ihren Mund, deckte uns zu und ließ uns als Familie allein um diesen Moment zu genießen und um uns zu beschnuppern. Wir bestaunten unser Wunder!!

Ständig kam die Hebamme, las meine Blutdruck Werte ab, schaute auf meine Narbe und drückte mir sehr schmerzhaft auf den Bauch um meine Gebärmutter zu kontrollieren…. 3 nicht enden wollende Stunden lagen wir dort bis es auf Station ging.

Auf Station angekommen dauert es gar nicht lange bis die erste Schwester kam und mit meinem Baby und meinen Mann ging. Sie wurde gebadet und angezogen.

Dann hatte sich nun endlich meine innere Anspannung  gelöst und ich konnte mein Baby bewundern und beschmusen.

 

Die erste Nacht hat mein Baby nur geweint. Am nächsten Tag schrie sie  immer noch. Auch in der nächsten Nacht.  Sie schrie ständig und pausenlos, so das schon kleine Scherze unter den Schwestern über uns gemacht wurden…

Wie stillen funktioniert wurde mir auch kurz erklärt. Leider klappte das aber gar nicht. In der einen Nacht fühlte die Nachtschwester ungefragt und ohne Vorwarnung meine Brust um fest zu stellen das ich noch keinen Milcheinschuss hatte…..

 

Zu Hause in Ruhe angekommen wollte ich mein Baby immer tragen und bei mir haben. Auf der Suche nach einer Trageberatung lernte ich Jana kennen. Die Beratung war super, genau wie das „drum herum“. Wir verstanden uns gut und unterhielten uns. Beim Thema Geburt angekommen erzählte sie mir vom Bonding-Bad. Ich hatte davon nie gehört oder gelesen und so wie Jana es beschrieb wollte ich es auch unbedingt machen. Leider fand ich niemanden der das nun mit mir machte. Im Einfach Eltern Kurs den ich unter der Leitung von Jana besuchte, sprachen wir darüber und sie bot an das Bad mit uns zu machen, was ich sehr gerne annahm, weil das Vertrauen da war und die Chemie stimmte.

Jana kam wie verabredet zu uns. Ich hatte das Schlafzimmer etwas zurecht gemacht, ein kleines Lichtlein an gemacht und stellte noch eine Kerze dazu.

Jana kümmerte sich um mein Baby und zog sie ganz in Ruhe aus, während ich es mir in meinem Bett gemütlich machte. Ich dachte an meinen Traum von Geburt. Wie würde es sein, wie fühlen sich Wehen an…… Ich bemerkte kaum das Jana und mein Baby schon im Schlafzimmer waren. Sie wurde im vorbereiteten Eimer von Jana gebadet während ich mich weiter meinem Geburtserlebnis hin gab. Als ich so weit war, sagte ich es Jana  und sie  legte mir mein kleines, nacktes, klitschnasses und warmes Baby auf meine nackte Brust. Jana deckte uns zu und verließ das Schlafzimmer um uns zu zweit zu lassen. Ich wusste das sie noch da geblieben ist und ich sie hätte jederzeit rufen können. Glücklicherweise brauchte ich das nicht.

Da lagen wir nun. Nackt, nass, warm ganz nah bei einander und haben uns genossen. Mein neugeborenes Schätzchen  suchte wie nach ihrer ersten (echten) Geburt sofort die Brust. Die linke, genau wie am Tage ihrer Geburt. Sie nuckelte und sah mich mit voller Liebe aus ihren strahlend blauen Augen an. Das war der Moment an dem mir die Tränen geflossen sind. Der Moment, in dem so viel Liebe zwischen uns war, wir zu einander gefunden hatten und ich endlich mein Baby geboren hatte und nun Mama sein konnte!

Als mein Mann nach Hause kam legte er sich zu uns ins Bett und wir drei blieben noch stundenlang im Bett. Unser Baby  schlief mittlerweile selig in meinem Arm und wir waren einfach nur glücklich!!!

 

Das Bad hat uns sehr geholfen das fehlende Bonding nach zu holen. Jederzeit würde ich mich wieder dafür entscheiden. Es war so ein schöner Moment der so viele Wunden geheilt hat.

 

Danke Jana!